Pflege und Wartungshinweise

1.  Bedienung

Bedienungshinweise zum Öffnen und Schließen der Fenster oder Türen mittels Drehen, Kippen, Falten, Heben oder Schieben sind abhängig von der Funktion des eingebauten Beschlags. Sie sind deswegen den speziellen Anleitungen der Beschlaghersteller zu entnehmen, welche auf Anfrage ausgehändigt werden. Eine Schrägstellung des Bediengriffes sollte in aller Regel vermieden und stattdessen immer 0° - 90° oder eine 180° Stellung angestrebt werden, damit der Flügel einwandfrei öffnet, schließt und verriegelt.

1.1  Sicherheitshinweis

-          Am offenen Fenster und bei der Reinigung besteht  Absturzgefahr!

-          Deswegen beim Putzen eine sichere Leiter und ggf. Sicherheitsgeschirr oder andere Absturzsicherungen verwenden.

-          Fenster- oder Türflügel nicht mit zusätzlichem Gewicht belasten.

-          Beim Putzen nicht auf dem Flügel abstützen.

-          Bei Anwesenheit von Kindern Fensterflügel nicht unbeaufsichtigt über einen längeren Zeitraum offen  stehen lassen; ggf. Drehsperren oder abschließbare Griffe anbringen.

-          Fenster- oder Türflügel nicht gegen die Leibungsecken  drücken oder überdrehen.

-          Bei starkem Wind oder Zugluft Flügel nicht in Kipp- oder Drehstellung offen stehen lassen.

-          Keine Gegenstände zwischen Flügel und Blendrahmen legen. Soll der Flügel gegen Zufallen gesichert werden, können mechanische Feststellelemente montiert  werden

-          Beim Schließen der Fenster oder Türen nicht zwischen Flügel und Blendrahmen fassen – es besteht  Quetschgefahr!    

2. Lüften

Bei neuen, dichten Fenstern und Türen mit wärmedämmenden Isolierverglasungen muss durch gezieltes und bedarfsgerechtes Öffnen (Stoßlüften) der Luftaustausch und die Feuchtigkeitsabfuhr kontrolliert herbeigeführt werden, weil sonst Feuchtigkeitsschäden oder sogar Schimmelpilzbildung auftreten können. Nur durch richtiges Lüften kann einerseits Energie eingespart und anderseits Behaglichkeit und Wohlbefinden durch genügend frische Luft hergestellt werden.

Hinweise zum Stoßlüften

-          Den erforderlichen Lüftungsvorgang möglichst kurz halten; Fenster dabei für ca. 10 Minuten weit öffnen und Heizkörperventile schließen! Die Wände und das Mobiliar kühlen während der kurzen Zeit nicht aus und es ist sofort nach dem Lüften wieder behaglich warm.

-          Alle Räume ausreichend beheizen; auch in solchen Räumen, die nicht ständig benutzt oder in denen niedrige Temperaturen bevorzugt werden, eine Mindesttemperatur von 18°C nicht unterschreiten!

-          Nach der Nacht alle Räume morgens einmal durchlüften; vor allem das Schlafzimmer, das Bad und die Küche!

-          Dauerlüften per Kippstellung während der Heizperiode sollte unbedingt vermieden werden!

-          Wärmeabgabe von Heizkörpern und Luftzirkulation in den Räumen nicht behindern. Große Möbel mit geschlossenem Sockel mit ausreichendem Abstand zur Wand aufstellen oder mittels Schlitzen im Sockel hinterlüften.

3. Rahmenprofile

-          Die Reinigung des Rahmens und ggf. dazugehöriger Aluminiumteile mit einem neutralen Allzweckreiniger und einem weichen Schwammtuch durchführen.

-          Während der Reinigung soll die Beschichtung auf Beschädigungen und Verwitterung kontrolliert werden. Kleinere Schäden lassen sich mit einem  Reparaturset leicht selbst beheben; bei Lasuren empfiehlt es sich, mindestens einmal im Jahr ein abgestimmtes Pflegemittel aufzutragen.

-          Bei größeren Schäden, z.B. bei Hagelschlag oder bei Rissen, sofort den Fachbetrieb konsultieren!

-          Bei Reinigung des Fensters sind auch die Entwässerungsöffnungen in den unteren Rahmenprofilen bzw. in den Regenschienen zu kontrollieren und bei Bedarf zu säubern.

-          Ebenso sollte der Dichtschluss zwischen Flügel und Blendrahmen überprüft werden.

-          Vor einem Renovierungsanstrich sind alle Dichtungsprofile zu entfernen und hinterher wieder fachgerecht einzusetzen!     

4. Beschläge

-          Die Beschläge dürfen nicht mit aggressiven Mitteln gesäubert werden, da sonst der Korrosionsschutz angegriffen werden kann.

-          Alle beweglichen Teile und Verschlußstellen der Fenster und Türen sind einmal jährlich zu fetten oder zu ölen. Dabei ausschließlich ein harz- und  säurefreies Fett oder ein geeignetes Öl verwenden. Beschädigte Beschlagteile sind vom Fachbetrieb auszutauschen.     

-          Fensterladenbeschläge sind verzinkt und schwarzlackiert. Eine jährliche Kontrolle der Beschichtung ist notwendig um Folgeschäden zu vermeiden.

5. Verglasung

-          Das nachträgliche Anbringen von innenliegenden Beschattungen birgt bei Sonneneinstrahlung die Gefahr des Hitzestaus zwischen Beschattung und Verglasung. Das Anbringen der Beschattung ist deshalb z.B. im Hinblick auf Abstand von der Verglasung und auf die Einbausituation so auszuführen, dass ein solcher Hitzestau vermieden wird.

-          Das nachträgliche Aufbringen von absorbierenden Folien und Farben führt bei Sonneneinstrahlung zu einer starken thermischen Belastung  der Gläser mit der Gefahr eines thermisch induzierten Scheibenbruchs.

-          Als Folge des Strahlungsaustausches mit der Atmosphäre  ist auf der Außenoberfläche von hochwärmedämmenden Isoliergläsern in bestimmten klimatischen Situationen (z.B. nach kalten, klaren Nächten) die vorübergehende Bildung von Kondensat möglich. Diese Kondensat bildet  sich wieder zurück, sobald die Scheibe sich im Lauf des Tages erwärmt. Die Kondensatbildung  ist physikalisch bedingt, unabhängig vom Isolierglas-System und stellt keinen Mangel dar. Denn je niedriger der U-Wert eines Isolierglases, desto niedriger ist die Temperatur der Außenscheibe bei gleichen Raum- und Außentemperaturen. 

-          Die Raumluft ist in der Lage, je nach Temperatur erhebliche Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen. Sobald aber an kalten Oberflächen der Taupunkt unterschritten wird, z.B. an einer Fensterscheibe, kann sich ein Teil der Feuchte aus der Raumluft als Kondensat auf der inneren Glasoberfläche niederschlagen. Je niedriger der U-Wert eines Isolierglases desto wärmer ist bei gleichen Bedingungen seine raumseitige Oberfläche und desto seltener bildet sich dort Kondensat, aber grundsätzlich können auch hochwärmedämmende Isoliergläser auf der Innenseite noch beschlagen.

-          Bei der Reinigung von Glas ist viel und möglichst sauberes Wasser zu verwenden, um einen Scheuereffekt durch Schmutzpartikel zu vermeiden. Auf keinen Fall die Versiegelungsfuge „sauber rubbeln“, sondern abgelagerte Verunreinigungen ebenfalls mit reichlich Wasser abspülen. Als Handwerkszeuge sind zum Beispiel weiche, saubere Schwämme, Lederlappen oder Gummiabstreifer geeignet. Unterstützt werden kann die Reinigungswirkung durch den Einsatz neutraler Reinigungsmittel oder handelsüblicher Haushalts-Glasreiniger. Handelt es sich bei den Verschmutzungen um Fett oder Dichtstoffrückstände, so kann für die Reinigung auf handelsübliche Lösungsmittel wie Spiritus oder Isopropanol zurückgegriffen werden. Von allen chemischen Reinigungsmitteln dürfen alkalische Laugen, Säuren und fluoridhaltige Mittel generell nicht angewendet werden. Der Einsatz von spitzen, scharfen metallischen Gegenständen, z.B. Klingen oder Messern, kann Oberflächenschäden verursachen. Das so genannte „Abklingen“ mit dem Glashobel zur Reinigung ganzer Glasflächen ist nicht zulässig.